Was sind Marder? Alles zu Lebensraum und mehr
Wenn wir umgangssprachlich von „Mardern“ sprechen, meinen wir meist eine ganz bestimmte Gruppe innerhalb einer großen und vielfältigen Tierfamilie. Wissenschaftlich gehören Marder zur Familie der Mustelidae, zu der auch Dachse, Otter, Iltisse und Wiesel zählen. Die Familie hundeartiger Raubtiere ist fast weltweit verbreitet und zeichnet sich durch enorme Anpassungsfähigkeit aus.
Lebensraum und Verhalten
Marder besitzen einen charakteristischen Körperbau mit einem langgestreckten, schlanken Rumpf und relativ kurzen Gliedmaßen. Ihre Anatomie macht sie extrem wendig und es ihnen möglich, sich auch in engen Räumen zu bewegen.
Die meisten Marder sind dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Tagsüber ziehen sie sich in geschützte Verstecke wie Baumhöhlen, Felsspalten oder auch Dachböden und Scheunen zurück.
Marder sind territoriale Einzelgänger, die ihr Revier mit Duftmarken aus speziellen Drüsen markieren und es aggressiv gegen Artgenossen verteidigen. Genau dieses Verhalten ist oft die Ursache für die berüchtigten Marderschäden an Fahrzeugen: Riecht ein Marder im Motorraum eines Autos den Duft eines Rivalen, führt das zu aggressiven Beißattacken auf Kabel und Schläuche.
Welche Arten von Mardern gibt es?
In Deutschland sind acht Marderarten heimisch, aber für Haus- und Fahrzeugbesitzer sind vor allem zwei von Bedeutung: der Steinmarder und der Baummarder. Obwohl sie sich ähneln, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Lebensweise.
Der Steinmarder (Martes foina): Der anpassungsfähige Kulturfolger
Der Steinmarder ist der mit Abstand häufigste Vertreter seiner Gattung in Mitteleuropa und der Verursacher fast aller Marderschäden in Siedlungsgebieten. Er ist ein sogenannter „Kulturfolger“, was bedeutet, dass er sich an den vom Menschen geschaffenen Lebensraum perfekt angepasst hat und von dessen Nähe profitiert.
Anstelle von Felsspalten oder Baumhöhlen sucht er sich bevorzugt Unterschlupf in Dachböden, Scheunen, Garagen oder warmen Motorräumen. Seine Anpassungsfähigkeit macht ihn zu einem direkten Nachbarn, dessen Anwesenheit oft lange unbemerkt bleibt, bis die ersten Schäden oder Lärmbelästigungen auftreten.
Der Baummarder (Martes martes): Der scheue Waldbewohner
Im Gegensatz zu seinem anpassungsfähigen Verwandten ist der Baummarder ein „Kulturflüchter“. Er meidet die Nähe des Menschen und ist auf ausgedehnte, naturnahe Wälder mit altem Baumbestand angewiesen. Dort findet er in Baumhöhlen oder verlassenen Greifvogelnestern Unterschlupf.
Aufgrund seiner scheuen Lebensweise und seiner spezifischen Habitatansprüche werden Sie einem Baummarder nur äußerst selten in Ihrem Garten oder gar auf Ihrem Dachboden begegnen. Er ist für Schäden an Gebäuden oder Fahrzeugen praktisch nicht verantwortlich.
So unterscheiden Sie Stein- und Baummarder
Obwohl eine direkte Beobachtung selten ist, gibt es klare Merkmale, um die beiden Arten zu unterscheiden.
Der Kehlfleck ist das auffälligste Merkmal. Der Steinmarder hat einen weißen, oft gegabelten Kehlfleck, der sich bis auf die Vorderbeine erstrecken kann. Der Kehlfleck des Baummarders ist hingegen gelblich bis orange gefärbt, abgerundet und kleiner.
Die Nase ist beim Steinmarder hell und rosa, während sie beim Baummarder dunkelbraun bis schwarz ist.
Das Fell des Steinmarders wirkt insgesamt graubraun, und oft schimmert die helle, weiße Unterwolle hindurch. Der Baummarder hat dagegen ein gleichmäßig dunkel- bis schokoladenbraunes Fell ohne sichtbare Unterwolle.
Baummarder haben außerdem größere, spitzere Ohren mit einem hellen Rand, die enger beieinanderstehen. Die Ohren des Steinmarders sind kleiner, runder und sitzen weiter außen am Kopf.
Weitere Marderarten in Deutschland: Überblick
Neben den bekannten „echten“ Mardern gehören zur Familie der Marderartigen in Deutschland noch sechs weitere Spezies. Sie unterscheiden sich teils erheblich in Größe, Lebensweise und Relevanz für den Menschen:
Der Dachs ist der schwerste und größte Vertreter der Marderfamilie in Deutschland und kann bis zu 15 kg wiegen. Als Bewohner von Wäldern und Feldfluren mit seinen charakteristischen Erdbauten kommt er kaum in direkten Konflikt mit Hausbesitzern.
Iltis, Hermelin und Mauswiesel sind deutlich kleiner. Das Mauswiesel gilt als das kleinste Raubtier der Welt und wird nur etwa 20 cm lang. Es lebt auf Feldern und Wiesen und ernährt sich hauptsächlich von Mäusen. Das Hermelin, auch als Großes Wiesel bekannt, zeichnet sich durch seinen sehr schlanken Körper aus und ist gelegentlich auch im Siedlungsraum anzutreffen.
Fischotter und Amerikanischer Nerz (Mink) sind stark an aquatische Lebensräume gebunden. Der Mink, erkennbar an seinem braunen Fell mit einem weißen Fleck unter dem Mund, lebt am und im Wasser.
Marder Größe und Gewicht: Die Fakten im Detail
Kommen wir nun zur zentralen Frage: Wie groß und schwer werden Marder? Das ist wichtig, um die potenziellen Zugangsmöglichkeiten zu einem Gebäude zu bewerten.
Marder haben eine ähnliche Gesamtlänge wie eine durchschnittliche Hauskatze, wirken durch ihren schlanken Körperbau aber oft kleiner. Bei beiden Arten sind die Männchen (Rüden) durchweg größer und kräftiger als die Weibchen (Fähen).
Obwohl der Steinmarder etwas kürzer ist als der Baummarder, ist er im Durchschnitt schwerer und kräftiger gebaut.
Um Ihnen einen schnellen und klaren Überblick über Größe und Gewicht der Marder sowie die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu geben, haben wir die Daten in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Durch welche Öffnung passt ein Marder?
Die bisherigen Daten zu Größe und Gewicht der Marder führen uns zur wichtigsten praktischen Frage für jeden Immobilienbesitzer: Wie klein kann eine Öffnung sein, damit ein Marder sie als Eingang nutzen kann?
Dank seines flexiblen Skeletts und des schmalen Körpers kann sich ein Marder durch jede Öffnung zwängen, durch die sein Kopf passt. Der Schädel eines ausgewachsenen Steinmarders ist nur etwa 4 bis 5 cm breit. Das ist der Grund für seine erstaunliche Fähigkeit, in scheinbar sichere Gebäude einzudringen.
Die Faustregel ist: Ein ausgewachsener Steinmarder passt durch ein Loch mit einem Durchmesser von nur 5 cm. Das ist kaum größer als ein Hühnerei. Eine weit verbreitete und treffende Eselsbrücke lautet: "Wo ein Hühnerei durchpasst, passt auch ein Marder durch". Jüngere, noch nicht ausgewachsene Tiere können sogar durch noch kleinere Spalten von 3 bis 4 cm schlüpfen.
Zudem sind Marder exzellente Kletterer. Sie überwinden mühelos senkrechte Hauswände (insbesondere bei rauem Putz), Regenfallrohre und nahestehende Bäume, um auf das Dach zu gelangen.
Ihr Experte vor Ort: HHS Schädlingsbekämpfung
Größe und Gewicht der Marder machen es ihnen möglich, selbst durch kleinste Schwachstellen in Häuser einzudringen. Eine dauerhafte Lösung von Problemen mit Mardern in und am Haus erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Unsere Experten von HHS Schädlingsbekämpfung bieten das.
- Inspektion: Wir führen eine gründliche Analyse Ihres Gebäudes durch, um sämtliche potenziellen Einstiegslöcher – und seien sie nur 5 cm groß – zu identifizieren.
- Entfernung: Wir sorgen für eine tierschutz- und gesetzeskonforme Entfernung des Marders aus Ihrem Objekt.
- Prävention: Das ist der entscheidende Schritt. Wir verschließen alle identifizierten Zugänge fachmännisch mit robusten und langlebigen Materialien wie Drahtgeflecht, um einen erneuten Befall dauerhaft zu verhindern.
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